die zu verwendete Ölviskosität und Vorgaben der Hersteller ergeben sich aus den Schmierfilmdickemessungen unter allen Belastungsstufen die in den Klimalabors der Hersteller durchgeführt werden. Ein Mess und Laboraufwand den wohl niemand zu Hause im stillen Kämmerchen durchführen kann, oder, sie kommen aufgrund von empirisch ermittelten Daten die man über die Jahre gesammelt haben.
wenn daher jemand beim LS7 blind ein 15W oder 20W irgendwas für jeden Tag empfiehlt ist das grob fahrlässig ohne die Rahmenbedingungen genau zu kennen oder abzustecken und zu hinterfragen warum z.B. GM explizit in der C7 Bedienungsanleitung schreibt das ein 15W50 nur für den Trackeinsatz gewechselt werden soll, einfach weil sie wissen das bei einer täglich gefahrenen C7 die auch im kalten Frühjahr oder Herbst (oder Winter) mit Öltemperaturen um 0 bis 5 Grad plus (weil halt nicht ein jeder eine beheizte Garage besitzt) zu rechnen und damit die Gefahr von mitgezogenen Hauptlagern besteht. Wenn eine Kiste im Winter bei -5 draussen steht über Nacht hat auch das Öl -5 Grad logscherweise. So nun in die Tabellen die man für nahezu jedes Mehrbereichsöl im Internet findet sehen wie es mit der Viskosität, Fliessgeschwindigkeit etc. eines 15W bei 0 bzw. 5 Grad verglichen mit einem 0W- oder 5Wer Öl aussieht. In diesen Tabellen sieht man auch schön den Kraftbedarf der aufgebracht werden muss um das Öl durch die Bohrungen zu schieben, das geht fast Quadratisch nach oben und die Zeittabellen wie lange es dauert bis das Öl die Schmierstellen erreicht.
die zweite Zahl, also der Heissindex (die Zahl nach dem W der auch anders gemessen wird als der Kaltindex, die Zahl vor dem "W" wie Winterbetrieb) ist bei einem 5W50 oder 20W50 gleich, sprich da wo es drauf ankommt gibt es keinen Unterschied, daher ist ein 15W50 nur als kalter anders als ein 5W50, als warmer eben kein Unterschied. Der Verschleiss tritt aber als kalter auf und nicht als heisser und ein Öl dessen Schmierfilm bei 130 Grad abreisst, so eine Plörre gibt es schon lange nicht mehr nicht mal beim Bauhaus Öl.
der einzige Vorteil den man mit dem spielen mit Viskositäten hat sind ein paar PS Zugewinn, das mag in der F1 ja noch einen Unterschied ausmachen aber bei einer Strassenrodel ganz sicher nicht.
für mich heisst das nun, wenn jemand blind (egal ob 100 Jahre Erfahrung oder nicht) hier so hochviskose Öle im Kalten empfiehlt das er entweder nicht weiss was er tut oder eben Erfahrungen von alten Gusseissenblöcken die sich kaum von kalt auf warm ausdehnen blind mit denen eines weichen Alublocks der sich stark dabei ausdehnt verbindet. Oder weil es aus dem Rennsport kommt, aber dort wird eben vorgeheizt also nicht vergleichbar. Gefährliches Spiel.
ich habe einem LS7 Lagerschaden Kandidaten der abgedrückt werden musste als kalter bei 5 Grad Blocktemperatur die Hauptlager Lagerspiele gemessen und dann nach 2h im 100 Grad heissen Tauchbecken bei angenäherter Betriebstemperatur nochmals. Wenn der Unterschied einem nicht die Augen öffnet weiss ich auch nicht und was ich daraus gelernt habe ergibt was an Ölen empfohlen wird. Hat das wer nicht gemacht, weiss er eben nicht von was er spricht. Gefährliches Spiel halt. GM weiss es sehr genau allerdings....
ein kleiner Bereich wo auf jedes Milli PS geschaut wird sind diverse Rennklassen, hier mal drei Beispiele die sehr unterschiedliche Öltemperaturen bekommen und daher völlig unterschiedliche Ölviskositäten etabliert haben...
Pro Stock Dragster, ca. 1400 PS Sauger bei 11.000 rpm, Öltemperatur max. 60 Grad - 0W5
Nascar/Busch Series, ca. 700 PS Sauger bei 8000-9500 rpm über 800km am Stück, Öltemperatur max. 100 Grad - 5W20
World of Outlaw Sprintcars, ca. 600 PS Sauger bei bis zu 8500 rpm, Öltemperatur max. 150 Grad - 15W50
Le Mans Corvetten als Vergleich mit C5R Motor fahren ein 0W60, warum bitte kein 15W50 oder 20W50?
also geht GM bei der C7 bei track Besuchen schon davon aus das das Öl sehr heiss werden kann da sie ja auch ein 15W50 dafür empfehlen, das danach wieder aufs 5W30 für den Alltagsbetrieb zurückgetauscht werden soll.
hier eine einfache Tabelle die sich fast von selbst erklärt: